Die Westostakademie zu Gast im Kloster - Über Leben/Sterben und Transformation - Philosophisches Kolloquium
Ort: Kloster Heidenheim - Benediktensaal
kursnummer: Phil2026 0211
preis: Eintritt frei - Um Spenden wird gebeten
partner: Akademie für west-östlichen Dialog der Kulturen e.V. - KEB Katholische Erwachsenenbildung im Bistum Eichstätt

„Philosophieren heißt sterben lernen“ – in Ost und West: Haltungen zum Tod aus der chinesischen Tradition – im Vergleich zu Montaignes Sicht
Einer der bekanntesten Essais von Michel de Montaigne trägt den Titel „Philosophieren heißt sterben lernen“. Darin heißt es: „Alle Tage sind zum Tode unterwegs, der letzte – er langt an.” Betrachtet man unsere Lebensweis heute, so scheint der Tod allerdings aus dem persönlichen Leben der meisten Menschen entschwunden zu sein. Doch das war nicht immer so gewesen, vielmehr galt einst der Tod – und das Leben – als das Thema der Philosophie. Es stand ganz oben auf der Agenda der am höchsten verehrten Denker und Dichter der klassischen Epoche, und zwar in China wie im Westen, so die Stoa zur Zeit der griechisch-römischen Antike oder Zhuangzı (3.-4. Jh. v. Chr.) im Zhou-zeitlichen China.
Im Vortrag werden Gemeinsamkeiten – und Unterschiede – zwischen Ost und West hinsichtlich der Haltung gegenüber dem Tode aufgezeigt. Dabei werden die Sichtweisen der chinesischen Philosophie mit der Haltung Michel de Montaignes verglichen. In beiden Fällen ist bemerkenswert, dass ein Leben nach dem Tod nicht thematisiert wird, vielmehr steht die Gelassenheit an erster Stelle. Diese wird im östlichen Kontext von der konfuzianischen und daoistischen Philosophie getragen; bei Montaigne, im Westen, begegnen wir hingegen einem inspirierenden Beispiel stoischer Haltung zu Leben und Tod.