Kreuzgang
Wenn Sie den Westflügel des ehemaligen Benediktinerklosters Heidenheim am Hahnenkamm durch die Klosterpforte betreten, fällt Ihr Blick zunächst auf den restaurierten Kreuzgang mit der alten Turmuhr.
Der Eingang zum Kreuzgang wird von zwei Bronzesäulen flankiert, die der Bildhauer Ernst Steinacker geschaffen hat. Sie nehmen Bezug auf das Leben der hl. Walburga und sind reich mit Reliefs versehen. Die rechte Säule trägt den Namen „Blüte des Libanon“, die linke Säule den Namen „das Lichtwunder“.
Die Blüte des Libanon ist eine Bezeichnung des Alten Testamentes und steht für eine Frau mit geistiger Schönheit durch ihre Liebe zu Gott. Die Säule zeigt ihr Abbild, umschlungen von sich emporrankenden Blüten.
Die zweite Säule „das Lichtwunder“ nimmt Bezug auf die übernatürliche Lichterscheinung, die für die Menschen ihrer Zeit Ausdruck der Gnade Gottes war und ihr Ansehen als Heilige begründet. Auf der Säule wird das Lichtwunder durch emporsteigende Flammen und die Abbildung des hl. Geistes symbolisiert.
Im südlichen Kreuzgang können Sie die alte handgeschmiedete Turmuhr aus dem 18. Jahrhundert bewundern. Sie ist voll funktionsfähig und illustriert die Tagesstruktur, die bis heute jedes Benediktinerkloster prägt.
Archäologische Fenster an den Wänden und der nach römischem Vorbild gestaltete Terrazzoboden im Kreuzgang geben Einblick in die Baugeschichte von Kloster Heidenheim.
Der Kreuzgang ist komplett begehbar. Im südlichen Flügel finden Sie bedeutende Fresken aus dem späten 15. Jahrhundert. Sie zeigen die beiden letzten Stationen des Kreuzwegs Jesu. Die Künstler haben diesen jedoch in die Landschaft des Hahnenkamms und in die damalige Zeit verlegt. Auf diese Weise soll die bleibende Bedeutung der Leidensgeschichte Jesu verdeutlicht werden.