Der Sonnengesang
Ein Bilderzyklus von Maria Anna Thaller
Franz v. Assisi bewundert die Schöpfung, sein Sonnengesang ist ein einziger großer Lobpreis der Schöpfung und ihres Schöpfers.
Franz lebte von 1182 bis 1226, er gründete den Bettelorden der Franziskaner, der jegliches Eigentum für sich ablehnte. Die Predigtkirchen wurden von Kaufmannsfamilien und den Städten errichtet und dem Orden zur Nutzung überlassen. Die Ordensangehörigen sollten frei sein von materiellen Sorgen und sich ausschließlich dem Predigen und der Wohltätigkeit für Arme und Kranke widmen können. Gleichwohl ist der Sonnengesang nicht aus einer Hochstimmung heraus entstanden. Franz schrieb ihn gegen Ende seines Lebens in einem Stadium der Krankheit und tiefer Not und der Auseinandersetzung mit seinem Orden und der Kirche.
Seit langem fühlt sich Maria Anna Thaller vom Charisma des hl. Franziskus angesprochen, aber ebenso von der Ordnung und der inneren Harmonie der Schöpfung, die der Heilige zum Gegenstand seiner Lobpreisung gemacht hat. Eine Ordnung und Harmonie, in die der Mensch eingebunden ist, die er allerdings heute selbst massiv bedroht - die Schöpfung wird durch das Geschöpf bedroht - täglich, nicht nur durch Hiroshima und Tschernobyl - ein Aspekt, der für M.A, Thaller eine wichtige Rolle spielt, so dass in ihrem Werk neben der Bewunderung für die Schöpfung auch ein Aufschrei gegen die Bedrohung der Schöpfung unüberhörbar ist - eine Anklage, ein Appell?
Die Künstlerin hat den Sonnengesang zunächst einmal als literarisches Kunstwerk gewürdigt. Sie hat in künstlerischer Form den Hymnus, der aus neun Strophen besteht, im Urtext und in deutscher Übersetzung gestaltet. -
- eingangs ein Lobpreis an den Schöpfer
- dann an die Sonne
- sowie an Mond und Sterne
und nach dem Lobpreis für das Universum der Lobpreis für die klassischen - antiken - Elemente der Erde
- Luft
- Wasser
- Feuer
- Erde
Und schließlich der Lobpreis für den Menschen
- den Menschen und 9. den Tod.
Dauerleihgabe von Frau Maria Anna Thaller – Die Bilder der Reihe finden Sie in dem oberen Bereich des Klosters.